Botschaft von der Gebietsführerschaft

In Dankbarkeit leben

Der Tag wird kommen, an dem wir zurückblicken und sehen können, wie reich wir gesegnet wurden und wie wir zu dem geführt wurden, was für uns richtig war

Wir fühlen uns vielleicht nicht immer würdig, himmlische Hilfe zu erhalten, aber der Erretter sieht uns nicht so, wie wir jetzt sind, sondern segnet uns liebevoll im Hinblick darauf, wo wir aus seiner ewigen Perspektive sein werden.
Wir fühlen uns vielleicht nicht immer würdig, himmlische Hilfe zu erhalten, aber der Erretter sieht uns nicht so, wie wir jetzt sind, sondern segnet uns liebevoll im Hinblick darauf, wo wir aus seiner ewigen Perspektive sein werden.

Elder Torben Engbjerg, Dänemark

 

Im Laufe des Sommers kehrten einige Länder Europas erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie langsam wieder zur Normalität zurück, viele Gebiete sind jedoch seit August erneut mit steigenden Infektionszahlen konfrontiert. Dieses Jahr war und ist für viele schwierig. Wir trauern mit denen, die geliebte Angehörige und Freunde verloren haben. Einige haben ihren Arbeitsplatz verloren, und bei anderen ist dieser möglicherweise immer noch gefährdet. Unsere Betreuungsarbeit, mit der wir sicherstellen, dass die Bedürfnisse aller erfüllt werden, ist jetzt sehr gefragt.

In welchen Schwierigkeiten wir uns auch befinden mögen – der himmlische Vater gibt stets auf uns acht. Er kennt die Prüfungen, die wir zu bewältigen versuchen, wie schwierig sie auch sein mögen. Mir kommen die folgenden Verse eines bekannten Kirchenliedes in den Sinn:

Wenn du in des Lebens Stürmen bist verzagt,

wenn dein Herz vor Kummer mutlos bangt und klagt,

sieh den großen Segen, den der Herr dir gibt,

und du wirst erkennen, wie er treu dich liebt.1

Oft werden wir durch unsere Prüfungen gestärkt. Wenn wir uns in großen Schwierigkeiten befinden, ist diese Gewissheit jedoch nicht unbedingt tröstlich. Präsident Russell M. Nelson fragte uns bei der diesjährigen Frühjahrs-Generalkonferenz: „Wie können wir solche Herausforderungen meistern?“ Dann erklärte er: „Der Herr hat uns gesagt: ‚Wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nicht fürchten.‘“2 Präsident Nelson forderte uns auch – wie so oft schon – ausdrücklich dazu auf, nach „geistigen Höhepunkten“ Ausschau zu halten, und verhieß uns, dass wir diese finden werden, „wenn wir … unsere tiefe Dankbarkeit gegenüber Gott, dem Vater, und seinem geliebten Sohn zum Ausdruck bringen“3. Selbst wenn uns die schlimmsten Prüfungen bedrücken, kann Dankbarkeit der Schlüssel sein, sie zu überwinden.

Gebietssiebziger Elder Engbjert
Elder Torben Engbjerg, Dänemark Gebietssiebziger

Dem Erretter verdanken wir die Mittel, unsere Prüfungen nicht nur zu ertragen, sondern sie auch zu bewältigen. Außerdem haben wir die Verheißung, dass stets bessere Zeiten folgen werden. Der Erretter kennt jeden von uns beim Namen, und er ist jederzeit da, um uns zu helfen, sodass wir am Ende siegreich sind. Dessen können wir uns völlig sicher sein. Der Tag wird kommen, an dem wir mit tiefer Dankbarkeit zurückblicken und sehen können, wie reich wir gesegnet wurden und wie wir zu dem geführt wurden, was für uns richtig war.

In ihrem Buch „Lighten Up“ erwähnt Schwester Chieko N. Okazaki die Geschichte zweier niederländischer Schwestern, Corrie und Betsie Ten Boom, die als überzeugte Christinnen während des Zweiten Weltkriegs Juden in ihrem Haus versteckten. Sie wurden verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht, wo sie in einer überfüllten Baracke voller Flöhe untergebracht wurden. In ihrer Bibel, die nicht beschlagnahmt worden war, las Betsie: „Freue dich immer, bete ständig, danke unter allen Umständen.“

Später, als die Schwestern zusammen beteten, sagte Betsie: „Danke für die Flöhe …“, worauf Corrie erwiderte: „Nicht einmal Gott kann mich für Flöhe dankbar machen!“ „Danke unter allen Umständen“, zitierte Betsie. „Hier steht nicht‚ ‚unter angenehmen Umständen.‘“ Als die beiden Schwestern in der Baracke, in der sie sich befanden, mehr Freiheiten erhielten, erfuhren sie erst im Nachhinein den Grund dafür: Die Wachen waren nicht bereit, ihr Zimmer zu betreten, weil es voller Flöhe war.4

In Dankbarkeit leben bedeutet notwendigerweise auch, dass wir unseren Erretter von ganzem Herzen und hingebungsvoll lieben und ihm stets dankbar sind, dass er uns den Weg der Bündnisse eröffnet hat, der uns zum ewigen Leben führt. Wir fühlen uns vielleicht nicht immer würdig, himmlische Hilfe zu erhalten, aber der Erretter sieht uns nicht so, wie wir jetzt sind, sondern segnet uns liebevoll im Hinblick darauf, wo wir aus seiner ewigen Perspektive sein werden. „Jesus Christus und sein Sühnopfer [sind] die Zuflucht …, die wir alle brauchen, welche Stürme unser Leben auch heimsuchen mögen.“5

Ich wünsche mir von uns allen, dass wir in Dankbarkeit leben und sehen, wie uns dies unserem Erlöser Jesus Christus näherbringt und uns hilft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

Anmerkungen

„Sieh den Segen!“, Gesangbuch, Nr. 160

Lehre und Bündnisse 38:30

Russell M. Nelson, „Eröffnungsbotschaft“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2020

Corrie Ten Boom, „The Hiding Place“, Bantam Books 1971, Seite 197ff. und 208f.

Ricardo P. Giménez, „Zuflucht vor den Stürmen des Lebens“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2020